Winterlager 2015/16


Email vom 18.10.2015

Moin Jungs,
mit Wolfgangs Hilfe haben wir gestern die SKOKIE aus dem Wasser gekrant. Es war ein mieser, verregneter, grauer, kalter Herbsttag. Ohne Wind. Trübe. Eben Saisonende :(
6.30h wecken, 8.30h ablegen, 10.15h an der Schleuse Holtenau, 11.00h geschleust.
Am Wartesteg Öl- und Ölfilterwechsel, der Motor war ja warm und das Öl schön flüssig. Nasse Segel abgeschlagen, Mast zum Ziehen vorbereitet. 12.30h am Mastenkran, Motorkühlwasser mit Frostschutz gespült. 13.30h aus dem Wasser und schon auf dem Bock. Ein paar kleine Muschelbänke an der Saildrivemanschette und am Loggeber. Pieselregen. Auto aus Wendtorf geholt, Restklamotten von Bord, Deck geschrubbt, Wasserpass gereinigt. Frischwassertank konserviert. Segel und Polster nach Eckernförde verbracht. Dann nach Hause. 27h-Einsatz von Abfahrt bis Ankunft Salzgitter. Vielen Dank Wolfgang! Es hat alles wie am Schnürchen geklappt. Und die Mannschaft von der Dickwerft hat ein großes Lob für Ihren Teamgeist, Professionalität und die gute Laune bekommen. Die Skokie kommt wieder in die Halle, Grasweg und ist in 14 Tagen dort.

Jetzt geht es wieder in die Bastelphase. Für das nächste Jahr stehen noch viele Kleinigkeiten an, die aber auch eine Menge Arbeitsstunden verursachen können.  Die grossen Zieraufkleber, Jule bezeichnet sie als Decks-Tattoos, sollen neu werden. Elektrik, eine zusätzliche Batterie, Deckenverkleidung, Holzarbeiten (Einlegeböden in den Schränken, Klappen in den Sitzkisten im Salon, Aussenborderhalterung in der Backskiste, .. ) und vieles anderes steht auf der To Do Liste.
Es soll noch ein Kartenplotter fest installiert werden und AIS ist in der Überlegung. Zumindest Empfangen. Senden? UKW-Transmitter sind doch etwas teuer und der Nutzen nicht eindeutig, da die Berufsschiffahrt die Class B Signale, die von Yachten nur mit geringer Leistung ausgestrahlt werden, einfach ausblendet. Der Radarschirm bei denen wird sonst zu voll.
Ich habe aber eine App entdeckt, mit der die eigene Position über das Internet übertragen werden kann wenn man Verbindung zum Handynetz hat. Damit soll man dann z. B. auch bei Marine Traffic sichtbar sein. Schön für die daheim gebliebenen, um uns verfolgen zu können. IPad machts möglich. Big Data at Sea.
Wir haben auf jeden Fall zwei volle Tage Hanseboot eingeplant. Fehlende Ausrüstung ergänzen und umsehen. Und möglichst viel klönen und Infos sammeln. Unsere Spannung steigt. Langsam aber stetig. Ein neues Risiko für unser Vorhaben im nächsten Jahr ist wieder eingetreten: Die VW- Krise. Strukturelle Maßnahmen und notwendige Unternehmens-Solidarität erzeugen ein Fragezeichen, ob es vertretbar ist, sich jetzt für 3-4 Monate im Sommer auszuklinken. We will see. Der Plan für die Ostseerunde steht aber.

Wir würden uns auf jeden Fall freuen, Euch auch im Winter wieder zusehen. Lasst Euch die Zeit nicht vertrüben. Der nächste Sommer kommt bestimmt.
Viele liebe Grüsse, auch an alle, die Ihr lieb habt von der SKOKIE.

Andrea und Jens

Email vom 3.1.2016

Am 03.01.2016 um 14:18 schrieb Jens:

Hallo Ihr Lieben,
Eben ist das letzte späte, faule Brunch der Winterpause zu Ende gegangen. Morgen muss ich wieder ins Büro zum Geldverdienen. In der Weihnachtspause gab es etwas Zeit, sich mit Boot, Wartung, Reparaturen, Erweiterungen und Plänen zu beschäftigen. Vieles aber immer noch in der Theorie.
Die Skokie steht hoch und trocken in Kiel im Grasweg. Die Halle ist einfach gut. Inzwischen habe ich auch den Türschlosscode, kann das große Schiebetor öffnen und mit dem Auto direkt bis vor das Boot fahren. Da die Werft Dick am Kanal eine neue Halle gebaut hat und dort die meisten Schiffe einlagert, ist die Halle am Grasweg fast leer. Ganze 5 Boote mit rundum viel Platz. Dazu noch 10% Rabatt, weil die Skokie nicht auf dem Werftgelände steht.
Inzwischen habe ich drei Arbeitseinsätze, meist bis in die Nacht hinter mir und frage mich, was ich überhaupt geschafft habe, da die Liste nicht wirklich kürzer wird. Aber einiges ist schon passiert: Der Kleiderschrank mit der Stange für Bügel in der Achterkajüte wurde mit Fachböden in Teak ausgestattet, das Topffach unter der Pantry hat einen lackierten Einlegeboden mit Antirutschbeschichtung erhalten, im Vorschiff, im Kojenstauraum wurde eine Klappe in der senkrechten Schottwand eingebaut für den Zugang zum Stauraum von der Seite, ohne die Polster und Taschen wegräumen zu müssen. Zusätzlich habe ich den Stauraum mit einem zweiteiligen Einlegeboden horizontal unterteilt. Ganz praktisch. Mehr Übersicht. Eine kleine Kassette für Wertsachen hat auch ihren geheimen Platz gefunden und wurde anständig verschraubt.
Die Entlüftung des Sanitärtanks ist von der Wasserlinie auf Deckshöhe verlegt worden. Wieder ein neues Loch im Rumpf... Ein neues Klo ist bei der Gelegenheit auch installiert worden.
Dann musste das Kabel für die Decksbeleuchtung (Errungenschaft aus dem letzten Jahr) noch unter der Deckenverkleidung zum Schaltpanel verlegt werden. An einen Schalter angeschlossen ist es noch nicht.In der nächsten Saison werden wir mit einem Kartenplotter unterwegs sein. Den habe ich von Thorsten von der Sunrise aus Großenbrode gebraucht gekauft. Wir freuen uns sehr über unsere neue Freundschaft zu Thorsten und Sharon, die wir in den zwei Tagen in Rudkøbing bei 17m/s aus ONO kennengelernt haben.
Der Platz für Instrumente über dem Niedergang wird zwar ziemlich eng, aber mit dem Umbau des Instrumentenbretts kann der Plotter dort noch geradeso mit Überhang untergebracht werden. Am Anfang war die Überlegung, die Position und den Kurs von gegnerischen Schiffen an Bord darstellen zu können, d.h. ein AIS-Empfänger wurde bei eBay-Kleinanzeigen gefunden und geordert. Für die bildliche Darstellung bedarf es aber eines Displays und das lässt sich wunderbar auf einem Plotter finden. So verbreitet sich der Kupferwurm immer stärker auf der Skokie. Enterprise lässt grüßen, oder besser R2D2? Immerhin kann man noch das Bild einer Videokamera auf dem Display einblenden. Sowie beim Landeanflug von Flugzeugen zur Unterhaltung der Passagiere.
Das Kabelverlegen ist so eine Sache für sich und man kann Stunden damit zu bringen. Besonders wenn man die Decksdurchlässe akkurat im Jahr vorher mit Sikaflex verklebt hat, damit kein Wasser durchkommt und nun alles wieder aufgemacht werden muss. Das ganze in unzugänglichen Winkeln unter der Deckenverkleidung und in der Schiebelukgarage, die ich nicht ganz abbauen wollte und darum mit langen Fingern und vielen Tricks den Klebstoff entfernen musste.  Das Eindichten werde ich dieses mal mit Butyl ("Bärenscheisse" aus dem Automobilbau) machen, da es sich wieder entfernen lässt, aber genauso sicher abdichtet.
By the way: Die Scheibe der Decksluke im Salon habe ich ersetzen lassen. Völlig problemfrei ausgebaut, eingeschickt und nach einer Woche wiedererhalten von einer plexiglasverarbeitenden Firma aus der Nähe von Köln. Die haben im letzten Jahr das Luk im Vorschiff auch erneuert. Klasse Arbeit. Die Adresse hatte ich aus einem Artikel im Palstek. Sehr zuverlässig, kann ich nur empfehlen. Mit fairen Preisen.
Aus Schweden habe ich mir Abziehbilder für die Dekoration der Decksaufbauten schicken lassen. Die Dekorstreifen waren schon völlig farblos und abgeschabt. Das musste neu. Unbedingt. Mit dem Heissluftfön ließen sich die Reste gut entfernen. Dann die Oberfläche vorbereiten. 600er Schleifpapier und Poliermaschine. Risse spachteln, wieder schleifen und polieren. Ausserdem mussten auch die Bügel für die Schiene der Selbstwendefock vom Aufbau entfernt werden. An die Schrauben kommt man dran, wenn man die Deckenverkleidung im Salon abbaut. Na gut, dann das auch noch, Kleinigkeit. Eine Seite ist bereits neu beklebt. Ob es hält, wird sich zeigen. Die großen Längen des Aufklebers sind doch etwas schwierig zu händeln. Jetzt wartet der Rest auf Wiederzusammenbau und dann geht's an die Backbordseite. 
Auf dem Plan steht noch ziemlich viel. Auf dem Papier sind das eher Kleinigkeiten. Aber jede Schraube, die an Bord eingesetzt werden will, dauert eben 3mal solange wie zuhause. Ein größeres Projekt ist die 12V Elektrik, die zur Zeit nur ungenügend verdrahtet ist und zu viele Kabel irgendwie wild angeschlossen sind. Es ist Zeit zum Aufräumen. 

An unserem Plan im Sommer die Ostseerunde zu fahren halten wir immer noch fest. Dennoch sind bei mir die beruflichen Unwegsamkeiten durch vollständigen und gründlichen Umbau der Unternehmensstrukturen in Wolfsburg noch nicht absehbar.  D.h. Ich weiß heute noch nicht, was mein Job in 3 Monaten sein wird. An wen ich, mit welcher Verantwortung berichten werde und mit welcher Mannschaft, in welchen Prozessen ich an welchen Fzg.projekten arbeiten werde. Das Bekenntnis zum Törn ist aber da und wir werden uns für unseren Plan einsetzen. Wenn nicht jetzt, van Damme?
Man glaubt es kaum, aber der Teufel der Planung steckt auch hier im Detail. Und es gibt davon viele.
In der nächsten Yacht soll auf jeden Fall eine Reportage veröffentlicht werden, in der berichtet wird, wie es ist, wenn man in die Hände der Russen fällt, beim Durchqueren der 12-meiligen Hoheitsgewässer auf dem Weg von Danzig nach Klaipeda. 125sm, 24h am Stück. Für Atlantikfahrer kein Thema. Uns muss ich aber noch, wenn ich realistisch bin, doch eher den Sommer- und Wochenendseglern zurechnen, wenn auch mutig und mit Erfahrungen oberhalb des  Charterdurchschnitts. Das heißt aber, die Vorbereitung muss perfekt sein. Aber unser Team, Andrea, Jens und Skokie schafft das schon. Wir kennen unsere Fähigkeiten und Können und sind eigentlich nicht übermütig. 
Unser Ostseetörn soll in den Monaten Juni, July, August stattfinden. Am Samstag, 28. Mai 2016 könnte daher in Wendtorf ein kleine Grillparty mit Euch stattfinden. Das könnt Ihr Euch ja schon mal mit Bleistift im Kalender eintragen. Wenn's soweit ist, kommt noch eine verbindliche Einladung. Daumen drücken. Wir würden uns freuen.

Soweit so gut. Jetzt werde ich mich wieder mal den Kabeln und deren Dokumentation widmen.
Seid lieb gegrüßt, eine ruhige Wache und Ahoi. Bis bald
Andrea und Jens

Samstag, 30.Januar 2016

Kiel, stürmisch, 5-7'C

Morgens mit Werkzeug und Ersatzteilen beladen auf den Weg nach Kiel. Bin mittags mit einem Segler in Kiel verabredet. Ich möchte mir eine gebrauchte Rettungsinslel ansehen. Wir treffen uns an der Bootshalle. Die Wartungsperiode der Insel, Bj 2009, läuft erst im November 2017 ab. Äußerlich macht die Tasche einen guten Eindruck, alle Papiere sind dabei, die Plombem unversehrt. Ich schlage ein. Skokie bekommt die zusätzliche Ausrüstung. Jetzt sind wir gerettet. Die 25kg-Tasche läßt sich nur mühsam die Leiter hoch an Deck schleppen. 
Als nächstes schleife ich den Saildrive an und lackiere ihn nach. Die Opferanode ist schon zwei Sommer mitgefahren ohne angeknabbert zu sein. Ist das richtig? Hat sie elektrischen Kontakt zum Saildrive Gehäuse? Mit dem gößten Kreuzschlitzschraubendreher bekomme ich die beiden Unterwasserschrauben auf. Alles ok. Die Kontaktflächen werden blank gemacht, dann die Anode wieder angeschraubt. Ersatz ist an Bord. 
Zuhause habe ich den Propeller inzwischen der jährlichen Wartung unterzogen. Geschliffen, mit Primer und Antifouling lackiert und abgeschmiert. Neue Opferanode. Fertig. Der Propeller soll beim nächsten Mal wieder angebaut werden.
An Deck kontrolliere ich die Dekorstreifen an Steuerbord. Alles fest. Dann kann ich die Stützen der Selbstwendefockschiene wieder festschrauben.
Das Anbringen der Deckenverkleidung ist einfacher, als ich dachte. Ich probiere gleich auch den Spezialkleber Gisatex 1805 aus, um die an einigen Stellen abgelösten Kanten der Textilbeschichtung wieder zu fixieren. Der Kleber ist eigentlich eine eierlegende Wollmilchsau. Dauerelastisch, Kontaktkleber, fugenfüllend und dazu tropffrei und lösungsmittelfrei. Beidseitig auftragen mit Spachtel oder Pinsel, ablüften lassen bis er glasig wird und anfängt Fäden zu ziehen bei der Fingerprobe, zusammendrücken, hält. Genial.
Nach 2 Stunden ist die Steuerbordseite unter Deck wieder zusammen, als wenn nichts gewesen wäre. Selbst die Gardinen sind wieder dran.
Das Abbauen der Verkleidung an Backbord geht schneller, weil ich jetzt Übung habe und die richtigen Werkzeuge in Armlänge bereitliegen. Der Bügel der Fockschiene kommt los.

Außen werden die Flächen für die Dekorstreifen noch einmal mit nassem 600er Schleifpapier geglättet. Dann die Klebefolie mit Spülmittelwasser in Position gebracht. Auf dieser Seite geht es auch besser als an Steuerbord. Nach weiteren 1,5 Stunden sind die neuen Rallyestreifen fixiert und dürfen trocknen.

Am Heckspiegel hatte ich zwei kleine Macken schon mit Gelcoatspachtel ausgebessert. Da die Schleifutensilien gerade zur Hand sind werden diese Stellen jetzt feingeschliffen.

Die Badeleiter am Heck erhält eine Teakstufe. Quick&Dirty: 1,5 Stunden. Es soll ja ordentlich werden.
Zwischendurch zum Bauhaus Baumarkt mit Maritimabteilung: fehlende V2A Schrauben besorgen und Kaffee. Der Bastler am Nachbarboot, der am Lackieren ist, wird gleich mitversorgt.

Zum Schluss noch die Kabelei am Instrumentenbrett angehen. Es ist schon wieder spät geworden. Fertig wird es heute nicht. Habe mir wieder zu viel vorgenommen. Ich muss noch aufräumen und die Plane übers Boot legen. Alles in Allem bin ich erst um 23:00h im Auto und nach einem kleinen Imbiss auf der Autobahn, Kurs Süd. Stellenweise Wintereinbruch mit Schneeschauern und Graupel. Auf der Raststätte Allertal will ich einen Kaffe trinken, bleibe noch einen Moment vor dem Aussteigen im Auto sitzen und lehne mich zurück. Nach einer Stunde wache ich wieder auf. Ich war eingeschlafen. Schnell den Kaffee holen und bei Sanifair reinschauen. Um 03:30h bin ich dann endlich zuhause und falle ins Bett.


Weitere Winterwochenenden

Wie gut, dass die Skokie in der Halle steht. oft ist es kalt und stürmisch. Nur richtig langen Frost gab es in diesem Winter nicht. Toi, toi, toi.
Seit Januar bin ich fast jedes Wochenende, meist nur für einen Tag in Kiel gewesen. Die Anreise von Salzgitter scheint immer länger zu dauern. Baustellen auf der Autobahn um Hannover, ab Hamburg über Neumünster bis Kiel nur noch eine einzige. Die aber fast 150km lang.
Weil ich am Ende eines Arbeitseinsatzes auf der Skokie nicht immer wirklich weiß, was ich geschafft habe, beginne ich aufzuschreiben, woran ich wie lange geschraubt und gebohrt habe. Es dauert eben einfach alles länger auf einem Boot. Fehlt das richtige Werkzeug, heißt es aus der Zwangslage aus Backskiste rausklettern, an Deck, die Leiter runter, zum Auto, Werkzeug holen, Leiter wieder hoch, an Deck und wieder in die Backskiste hinein klettern. Das Ganze dann noch einmal! weil die passende Schraube nicht zur Hand ist. Und dann noch einmal, um ein Pflaster aus dem Verbandkasten zu holen. Irgendwann ist die M6 Mutter aber fest, und das nächste Werkstück kann in Angriff genommen werden.

Für den neuen Plotter habe ich ein Datenkabel vom Deck über dem Niedergang zur Schalttafel am Navitisch gezogen. Alles sauber eingedichtet und oben auf der Instrumentenkonsole mehrpolige Stecker und Buchsen angelötet.
Am nächsten Wochenende wundere ich mich, in der Backskiste sitzend, dass ich nun doch noch nicht das alte Kabel auf dem Weg nach unten vollständig entfernt habe. Diesmal habe ich aber den Seitenschneider schon dabei und es geht ruckzuck. Das Kabel ist abgeschnitten und rausgezogen. Als ich am Navitisch den Plotter mit dem UKW-Funkgerät verbinden will, kann ich das Ende des neuen Kabels nicht finden. Sollte ich etwa..,  in der Backskiste.., im Halbdunkeln.., das neue Kabel...? Ja, habe ich. Was für ein Malheur. 6 Stunden Arbeit und wunde Finger, alles für die Katz. Auf ein Neues. Durch die Übung geht das Einziehen des neuen Kabels beim zweiten Mal, durch das Deck, unter der Deckenverkleidung, durch die Backskiste, im Kabelkanal zu Schalttafel aber etwas schneller.
Zuhause habe ich in ein kleines Gehäuse aus dem Elektronikfachhandel drei Buchsen eingesetzt, um den NMEA Datenbus sauber zusammenzustecken. Die kleinen Drähte untereinander in der Box müssen nur noch richtig kombiniert werden. Mit drei unterschiedlichen Schalt und Verdrahtungsplänen von drei verschiedenen Herstellern auf den Knien erfordert es unendlich Konzentration und Überprüfung beim Verschalten und Verlöten. Sieht zum Schluss aber doch professionell aus. Die Geräte sind zumindest ersteinmal mit Strom versorgt. Das zeigt der erste Funktionstest. 
Bei eBay Kleinanzeigen konnte ich ein Log von Autohelm originalverpackt, also neu, passend zu den anderen 25 Jahre alten Instrumenten erstehen. Ein echter Glücksgriff. Der AIS-Empfänger mit Antennensplitter ist auch bereits montiert und wartet auf seinen Einsatz. 
Irgendwann, nach etlichen Wochenenden sind zwei neu AGM Batterien, sauber verdrahtet und abgesichert an Bord. In passend gemachten Batteriekästen und gegen Umkippen und Verrutschen festgeschnallt. Da wurde vor 25 Jahren weniger Aufwand betrieben, um die Energieversorgung sicherzustellen.
Der Autopilot hat nun einen eigenen Schalter, sitzt jetzt nicht mehr auf der Klemme der Steckdosen.
Der Deckstrahler am Mast hat ebenso Anschluss an Schalter und Sicherung gefunden und am Bugkorb befindet sich eine nagelneue LED-Zweifarbenlaterne, rot/grün unter dem Tritt. Die Laterne benötigte fast einen ganzen Tag, da die Befestigung mit Flex und Holzplatten umkonstruiert werden mußte. Dafür verbraucht diese Laterne aber nur 1,5 Watt und der Anker läßt sich jetzt unter der Lampe hindurch, aus dem Bugkorb schieben. Den Anker mußte man sonst immer von außen in die Halterung am Bugkorb bugsieren und benötigte eine Portion Akrobatik dabei. Eine Ankerwinch gibt es bei uns nicht an Bord.
Die Prüfung der Flüssiggasanlage des Kochers brachte die Forderung nach einer Neuinstallation des Landanschluss im Ankerkasten mit sich. Angeblich sollen die Funken fliegen, wenn man den Stecker dort zieht. Das ist doch einfach zu gefährlich!  Also Umbauen, sonst gibt's keine Prüfplakette. Lässige 2,5 Stunden auf dem Bauch liegend, mit dem Kopf im Ankerkasten hängend werden absolviert und schon entspricht die Anlage den geforderten Bedingungen. Kleinigkeit.
Zurück zum Instrumentenpanel über dem Niedergang. Der Kartenplotter ist etwas größer ausgefallen und tat bereits auf der Sunrise gute Dienste. Aber die Anordnung der Geräte musste geändert werden, damit alles seine Platz findet. Das Neuanordnen passierte zu Hause im Keller. Alte Löcher im Teakholzbrett sauber ausfüllen und die neuen Befestigungslöcher anbohren. Danach noch lackieren, das ganze am nächsten Wochenende in den Kofferraum und an Bord wieder montiert. Ist nicht neu, aber fachmännisch instant gesetzt. So hatte ich mir das gedacht. Ich bin zufrieden.
Ach ja, am letzten Wochenende vor dem Kranen fand ein neues Ladegerät von Waeco noch seinen Platz. 25A Ladestrom für drei getrennt Batterien. Jetzt mit Batterietemperaturüberwachung und Fernbedienung von der Koje aus für den Sleepmode. Damit kann man den Lüfter des  Geräts unterdrücken, und die Leistung wird zurückgenommen. Tolle Sache. Die Kabelzuführung wurde in dem Zuge gleich vernünftig nachgearbeitet und verrichtet mit sauberen Kabelschuhen und großer Haupsicherung seinen Dienst.