Von Klintholm nach Gislövsläge. Dann nach Skillinge, von dort in die Hanöbucht zur Insel Hanö. Vorposten Utklippan und mit Öland im Osten in den Kalmarsund nach Kalmar. Das war unsere Route 2021.
Schweden Ostküste
Hanö Bucht, Kalmarsund, Öland, Schären bis Västervik
Ystad: gute komfortable Marina, jeder Service.
Weg nach Osten: Achtung militärisches Sperrgebiet beachten. Es patrouilliert ein kleines schnelles Boot, dass in Kåseberga stationiert ist. Die zwei Mann Besatzung sind keine Soldaten und man spricht nicht fließend englisch. Daher wird man wahrscheinlich auch nicht auf Kanal 16 rechtzeitig angesprochen, sondern erst gestoppt, wenn man schon fast das Gebiet „Kabusa“, (R55a) erreicht hat.
Infos zu den Sperrzeiten unter:
Umfahren ist ein Umweg von 4-5 Stunden.
Kåseberga ist ein niedlicher kleiner Hafen, aber man liegt unruhig durch Schwell. Die Steinsetzung Åles Stenar zieht viele Touristen an.
„Um die Ecke“ folgen Skillinge und Simrishamn als beliebte Marinas und Absprunghäfen für die Hanöbucht.
In Skillinge können Yachten auch im Fischerhafen festmachen. Dort, wie auch im Gästehafen vorne, längsseits. Achtung Fischernetze und flach in der Anfahrt auf den Hafen. Auf den Ansteuerungskurs in den Hafenhandbüchern achten. Supermarkt auch Sonntags geöffnet.
Simrishamn ist der größere Ort wenige Plätze an Fingerstegen. Eher flach, auf Beschilderung der Tiefe an den Stegen achten.
Hanöbucht.
Von Simrisham über die Bucht diagonal „in einem Rutsch“ kommt nach ca. 60 sm auf Utklippan an. Einsamer Schutzhafen für Fischer. Kein Trinkwasser, keine Duschen, Trockenklo, aber Strom. Bezahlen über eine schwedische App schwierig, Telefonnetz ist erreichbar. Utklippan hat eine sehr seltsame, aber erlebenswerte Atmosphäre. Der Hafen hat zwei Einfahrten. Bei Welle die Leezufahrt nutzen, da die brandenden Wellen es sehr risikoreich machen durch die schmalen Öffnungen in den Molen zu fahren. Also lieber noch halb um die Insel rum, dann rein. Man liegt längsseits und ggf im Päckchen. Der Platz am Trockenklo ist nicht nur bei schlechter Windrichtung nicht besonders angenehm.
Wer nicht in einem Rutsch über die Bucht will und die sich über die lange Anlaufstrecke aufbauende höhere Welle meiden möchte, fährt die Bucht aus.
Typischerweise zur Insel Hanö. Kleiner enger Hafen. Oft voll. Längsseits und im Päckchen. Die fast stündlich manövrierende Fähre aus Nogersund nimmt keine Rücksicht beim Ein-und Auslaufen und braucht Platz im Hafenbecken. Im hinteren Teil des Hafenbeckens ist der Heckanker und Bug an der Pier vorgeschrieben. Anker vorher klar machen. Enges Manövrieren.
Die Insel ist sehenswert. Sehr idyllisch. Spaziergang zum Leuchtturm und zur Landspitze im Nordwesten mit kugelrunden Steinen am Strand ist quasi Pflicht. Dammwild fast zum Anfassen.
In der näheren Umgebung von Hanö gibt es noch zwei, drei, vier weitere Marinas am Festland.
Die Küste zwischen Karlshamn und Karlskrona bietet die ersten Schärenerlebnisse. Mit engen Durchfahrten und Unterwasserfelsen. Karlshamn eher Gewerbe und Industrie; Karlskrona haben wir als Stadt vorgezogen. Karlskrona Lampfabrik (typische Petroleumlampen) und Seefahrtsmuseum brauchen einen Hafentag.
Von Karlskrona die Schären nach Südosten zu verlassen kann an der Durchfahrtshöhe der Möcklösundbron scheitern. 18m sind es nur über dem Wasserspiegel. Wenn der Mast höher ist, muss man von Karlskrona zunächst Richtung Süden und die U-Bootsperren passieren. Mehr als 15sm Umweg auf dem Weg zum Kalamarsund.
Sandhamn ist eine einfache Marina vor dem Eingang zum Kalmarsund, die man auch als Stop over nutzen kann, wenn man schnell über die Hanöbucht gekommen ist und Utklippan auslassen kann und noch genügend Tageslicht vorhanden ist.
Steht der Wind „gegen an“ auf der Hanöbucht schafft man die Strecke nur sehr mühsam mit kreuzen. Besser die Bucht ausfahren oder ein besseres Wetterfenster abwarten.
Ystad - Rönne auf Bornholm sind 35 sm. Beim Queren ist das Verkehrstrennungsgebiet zu beachten. Starker Berufsverkehr.
Skillinge nach Christansö direkt, 32 sm bei richtigem Wetter eine schöne Tagesreise zu den Erbseninseln nordöstlich von Bornholm. Sehenswert.
Bornholm Utklippan ist bei ruhigem Wetter sicher zu befahren. Hier spielt die Welle, die recht hoch und unangenehm werden kann, ein übergeordnete Rolle. Mehrere Tage Ostwind beschert Hochseefeeling.
Kalmarsund
Öland und das Festland kanalisieren den Wind mit einer Düse. Engste Stelle ist Kalmar und ca 8 sm nördlich von Kalmar. Daher gibt es im Prinzip nur zwei Windrichtungen: Nord oder Süd. Nach der Engstelle schwächt sich der Wind etwas ab, vor der Engstelle nimmt er i.d.R. zu.
Schärenbummeln geht im Nordteil des Kalmarsund ab etwa Höhe Borgholm am Festland los. Bei Timmernabben, und nördlich von Påskallavik (Stora Ekeholmen / Näset) zeigen die elektronischen Karten von Navionics auf dem iPad sehr gut die Haken im Fels und die Ankerbuchten, die gut zu erreichen sind. Z.B. um N 57* 12.14’, E 016*28.58’.
Nördlich Oskarshamn, um die Insel Ekö gibt es auch viele Plätze für die romantische Nacht am Anker. Und dann geht es los mit den Schären immer weiter nach Norden.
In meiner Jugend bin ich bei Loftahammar Jolle gesegelt. In der fast abgeschlossenen Bucht Vivassen ist am Ende eine Fullservice Marina. Ob es sich heute lohnt dorthin zu fahren, weiß ich nicht. Habe es aber immer noch als Ziel mit hoher Priorität, um zu sehen was von den Eindrücken von damals noch vorhanden ist.
Byxelkrok ist der Absprunghafen nach Visby/Gotland, das nach ca. 45 sm erreicht wird.
Uns hat in 2021 der kleine Hafen Stora Rör, 8 sm nördlich Kalmar auf Öland gefallen. Nagelneue Sanitäreinrichtungen mit Sauna und Küche in alter Scheune und ein Bäcker im Hafen, der jeden Tag dort sein Brot, Brötchen und super leckere Kanelbulle (Zimtkringel) backt. Die Leute kommen von weit her, um dort in der „Puppenstube“ ihr Brot zu kaufen und Ihren Kaffe zu trinken. Auf den ca. 10 Gästeplätzen liegt man an Heckbojen mit dem Bug an der Pier.
Viel Spaß beim Planen